Für das Team und gegen Diskriminierung – Engagement von Ultras
Häufig werden Ultras von Nicht-Szenemitgliedern rein mit der fanatischen Unterstützung des jeweiligen Vereines, Pyrotechnik und Gewalt assoziiert.
Ultras mit einer Choreo gegen Rassismus; Bild: Kohorte Duisburg
Dabei hat die Ultra-Bewegung so viel mehr Facetten. Unter anderem engagieren sich viele Ultra-Gruppen für lokale soziale Projekte: Seien es die Ultras Nürnberg, die jährlich zur Weihnachtszeit über 90.000€ für lokale Projekte sammeln, die Gladbacher Ultras, welche 20.000€ für die Katastrophenhilfe im Ahrtal gesammelt haben, oder die Duisburger Ultras, welche zur Winterzeit jedes Jahr dutzende Säcke an Kleidung sowie Geld für Obdachlose und Geflüchtete sammeln. Neben dem regelmäßigen Einsatz für sportpolitische Themen (z.B. gegen die WM in Katar, gegen die Kommerzialisierung des Fußballs, für Fan-freundliche Anstoßzeiten) sind die – zumeist politisch links ausgerichteten – Ultragruppen dafür verantwortlich, dass in weiten Teilen Deutschlands rechte Fangruppierungen (häufig Alt-Hooligans) nicht mehr den Ton in den Stadien angeben und Rassismus, Sexismus und Homophobie keinen Platz mehr in den Kurven haben. So organisieren viele Ultra-Gruppen zu sogenannten Aktionsspieltagen große Choreos, welche sich zum Beispiel gegen Sexismus richten, sowie Vorträge und Diskussionsrunden, welche sich mit den Themen beschäftigen. Auch international treten Ultra-Gruppen in Rahmen von Demokratiebewegungen in Erscheinung. So waren lokale Ultra-Gruppen an den Protesten des arabischen Frühlings in Ägypten und Tunesien sowie an den Taksim-Protesten in der Türkei beteiligt.